Sauber & flexibel

Wasserstoff für die Energiewende

Grüner Wasserstoff

Beim Thema Wasserstoff können Frankreich und Deutschland gemeinsam ihre Kräfte für den Markthochlauf und europäische Projekte einsetzen.

Ein zentraler Baustein für die Erreichung der Klimaziele ist die Nutzung von klimafreundlichem Wasserstoff (H2). Deutschland und Frankreich wollen das Potenzial dieses flexiblen Energieträgers nutzen, indem sie Industrie und Forschung unterstützen.

Beide Länder haben dafür Strategien erarbeitet: mit der deutschen Nationalen Wasserstoffstrategie und dem französischen Nationalen Wasserstoffplan wollen beide Länder eine breite Anwendung des Energieträgers insbesondere im Verkehrs- und Industriebereich etablieren und die dafür nötige Infrastruktur schaffen. Deutschland will bis 2030 H2-Erzeugungskapazitäten von 10 Gigawatt aufbauen, Frankreich bis 2030 6,5 Gigawatt. Dafür sollte in Frankreich 7 Milliarden Euros investiert werden. In Frankreich soll der Anteil von klimaneutral produziertem Wasserstoff am Industrieverbrauch so bis 2028 auf bis zu 40 Prozent steigen. Auch auf EU-Ebene sind die Ziele ambitioniert: Die Europäische Kommission möchte bis 2030 klimaneutrale Wasserstoffproduktionskapazitäten von mindestens 40 Gigawatt erreichen.

Im Jahr 2021 haben beide Länder im Rahmen der europaweiten „Important Projects of Common European Interest“ Projekte auf den Weg gebracht, welche Schlüsseltechnologien im industriellen Maßstab einsetzen und so Synergien entlang der gesamten Wertschöpfungskette schaffen. IPCEI-Projekte sind integrierte europäische Projekte von großer wirtschaftlicher Bedeutsamkeit. Die deutsch-französische Zusammenarbeit spielt bei diesem Prozess eine zentrale Rolle.

Gemeinsame Projekte anstoßen

Sowohl Frankreich als auch Deutschland treiben den Hochlauf eines europäischen H2-Marktes aktiv voran und sind dabei auf eine gemeinsame Zusammenarbeit angewiesen. So muss Deutschland künftig aufgrund begrenzter, eigener Erzeugungspotentiale rund 75% des Wasserstoffbedarfs importieren. Nachfragezentren in beiden Ländern brauchen eine verlässliche Versorgungsperspektive und benötigen eine entsprechende Infrastruktur, insbesondere für industrielle Nutzungen. Im deutsch-französischen Grenzgebiet entstehen bereits Projekte, die die dort ansässige (energieintensive) Industrie und den Mobilitätssektor mit Wasserstoff versorgen wollen.

Die Deutsch-Französische Energieplattform versammelt Stakeholder aus beiden Ländern auf regionaler wie nationaler Ebene, um zu einem deutsch-französischen H2- Ökosystems beizutragen.  Neben dem Austausch zu nationalen Maßnahmen und einem Austausch zu europäischen Regularien geht es auch um konkrete Kooperationsmöglichkeiten, beispielsweise um Wasserstofftransportmöglichkeiten im Grenzgebiet.

10 GW
an Elektrolyse-Kapazitäten
soll es bis 2030 in Deutschland geben.
bis 1000
Wasserstofftankstellen
sollen bis 2028 in Frankreich errichtet werden.
bis 40 %
klimaneutraler Wasserstoff
soll in der Industrie bis 2030 in Frankreich eingesetzt werden.
Bis 2045
soll die Industrie
vollständig klimaneutral sein

Bildquelle: Getty Images/Jena Ardell

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