Baden-Württemberg beschließt Beteiligung an deutsch-französischer Wärmegesellschaft

Das grenzübergreifende Leuchtturmprojekt zwischen Kehl und Straßburg nimmt wichtige Hürde.

Mit dem Beschluss des Ministerrats vom 15. Dezember 2020 untermauert die baden-württembergische Landesregierung ihr strategisches Interesse an dem einzigartigen Fernwärmeprojekt. Wie seine französische Nachbarregion Grand Est und die Stadt Kehl wird sich das Land zu 12,75 Prozent an der Wärmegesellschaft beteiligen, die Eurométropole Strasbourg wird 46,75 % der Anteile halten und die Caisse de Dépôts et Consignations 15 %.

Mit dieser Entscheidung des Landes kann das Projekt nun in die Umsetzung gehen. Noch Anfang 2021 soll die Wärmegesellschaft „Calorie Kehl-Strasbourg“, die die grenzüberschreitende Wärmeleitung bauen und betreiben wird, gegründet werden. Daraufhin werden weitere Fördermittel beantragt, die Bauplanungen ausgeschrieben sowie die erforderlichen Genehmigungen eingeholt. Die ca. 4,5 km lange Fernwärmeverbindung zwischen Kehl und Straßburg kann voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb genommen werden und so zunächst etwa 80 GWh des gewaltigen Abwärmepotenzials der Badischen Stahlwerke erschließen. Mit der Wärme können bereits über 4.500 Haushalte in Straßburg sowie ein Holzpelletwerk in Kehl versorgt werden. In einem weiteren Schritt sollen auch Haushalte in Kehl die Fernwärme nutzen und dabei auch von der angeschlossenen Wärmeerzeugung auf der französischen Seite des Rheins profitieren. So können perspektivisch bis zu 30.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Die Deutsch-Französische Energieplattform, mit der die Deutsche Energie-Agentur (dena) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) und die französische Agence de la transition écologique (ADEME) grenzüberschreitende Energiewendeprojekte unterstützen, begleitet das Projekt seit 2018 und berät das Konsortium bei der Beantragung von Fördermitteln sowie zu technischen, politischen und kommunikativen Fragen.

Die nun bevorstehende Umsetzung des Fernwärmeprojekts demonstriert den Mehrwert grenzüberschreitender Zusammenarbeit für die Energiewende und ist ein großer Erfolg für die deutsch-französische Zusammenarbeit.

Die Information des Landes Baden Württemberg zum Beschluss des Ministerrats finden Sie hier.

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