Wärmewende

Noch viel Potenzial: Energieeffiziente Gebäude

Gebäude

Bei der Gebäudesanierung haben Deutschland und Frankreich unterschiedliche Ansätze. Von Erfahrungsaustausch und Leuchtturmprojekten profitieren beide Seiten.

Gebäude haben in beiden Ländern einen großen Anteil am Energieverbrauch. In Deutschland sind es ca.  40, in Frankreich ungefähr 44 Prozent. Die größten Einsparpotenziale im Gebäudesektor liegen in den Bestandsgebäuden. Deshalb spielt die energetische Sanierung von bestehenden Gebäuden eine zentrale Rolle für das Erreichen der jeweiligen nationalen Klimaschutzziele.

Um die hohen Einsparpotenziale auszuschöpfen, haben sich beide Länder vorgenommen, ihre Sanierungsraten deutlich erhöhen. Pro Jahr sollen in Frankreich 500.000 Wohnungen modernisiert werden. Neubauten sollen ab 2020 sogar mehr Energie erzeugen als verbrauchen. Ziel ist es, den Energieverbrauch bis 2028 um 15 ggü. 16 Prozent zu reduzieren. In Deutschland will die Bundesregierung den Primärenergiebedarf von Gebäuden bis 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber 2008 senken.

Anreiz oder Verpflichtung?

Beide Länder stehen damit vor ähnlichen Herausforderungen, verfolgen aber teilweise unterschiedliche Strategien und Ansätze: Deutschland setzt stark auf Informationen, finanzielle Anreize sowie Motivationskampagnen. Frankreich wiederum treibt die gesetzliche Verankerung einer Sanierungspflicht stärker voran. Ab 2028  müssen zum Beispiel alle privaten Wohngebäude mit einem Energieverbrauch von mehr als 330 kWh pro Quadratmeter und Jahr saniert werden. Zudem sollen Verkauf und Vermietung von Gebäuden der schlechtesten Energieeffizienzklassen an erschwerte Bedingungen geknüpft werden. Damit würde der Bestandsschutz aufgehoben und die Umsetzung von Maßnahmen wäre verpflichtend. Im Zuge der EU-Renovierungswelle wird die Einführung solcher von Sanierungspflichten auch stärker eingefordert. Entsprechende Ansätze sollen u.a. mit dem Schwerpunkt auf der Sanierung der ineffizientesten Gebäude in der neuen Gebäuderichtlinie (EPBD) erstmalig für alle Mitgliedsstaaten verankert werden und könnten auch für Deutschland verpflichtend werden.

Akteure vernetzen und Motivation stärken

Die ähnlichen Herausforderungen beider Länder mit den teilweise unterschiedlichen Herangehensweisen machen deutlich, wie wichtig der Erfahrungsaustausch zwischen den Nachbarländern ist. Hier nimmt die Deutsch-Französische Energieplattform eine zentrale Rolle ein. Sie bringt die Akteure aus beiden Ländern zusammen und gestaltet den Austausch zu unterstützenden Marktinstrumenten. Dazu gehören Sanierungskonzepte, Förderansätze und die Motivation relevanter Akteure.

 

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Good-Practice Wärmewende

In Deutschland und Frankreich wird die Wärmewende bereits in zahlreichen Projekten praktisch umgesetzt. Die Deutsch-Französische Energieplattform… mehr lesen